Ein Fremder kommt nach Österreich, wir wissen nicht woher oder warum. Ohne ein Wort zu sprechen taucht er in der herrschaftlichen Villa einer bürgerlichen Familie auf. Er sucht Arbeit, einen Platz zum Bleiben, womöglich ein menschliche Umfeld und doch bleibt er von einer geheimnisvollen Aura umgeben.
In der abgelegenen Villa lebt eine traumatisierte, versteinerte Familie, isoliert, obwohl Teil der ›Besseren Gesellschaft‹.
Seit der Sohn der Familie nach einer Gehirn-Operation gelähmt ist, sind seine Mutter, eine ehemalige Prima-Ballerina, der Vater, ein Politiker und die Schwester wie in einer dauernden traurigen, völlig kommunikationslosen Trance gefangen. Das Leben geht weiter, doch es ist leblos.
Wie in einer Eingebung nimmt die Dame des Hauses den ›Gast‹ auf. Der Fremde löst eine unerwartete Dynamik in der Familie aus. Wie ein menschlicher Katalysator bringt er die Emotionen, die Widersprüche, die unter der Oberfläche brodeln, zum Ausbruch – im Guten wie im Bösen. Menschliche Nähe, Sexualität aber auch Wut und Brutalität ja sogar Mordlust halten Einzug in der Villa. Am Ende wird der Gast doch abgestoßen, ja sogar vernichtet.
Die Inspiration zu diesem Film war natürlich Pasolinis ›Teorema‹, aber auf einer sehr abstrakten Ebene. Es ging mir nicht um direkt inhaltliche oder auch formale Einflüsse, sondern mehr um Atmosphärisches.
Als DarstellerInnen konnten wir Erni Mangold, Gregor Bloeb, Mehmet Sözer und Karina Sarkissova für das Projekt gewinnen.