Der barocke Kreuzweg des Zisterzienserstifts Heiligenkreuz stellt eine reizvolle Verbindung von Architektur und Landschaft dar. Geschaffen wurde er vom venezianischen Bildhauer Giovanni Giuliani, der im frühen 18. Jahrhundert dem romanischen und gotischen Kloster seinen barocken Stempel aufgedrückt hatte. Wir entdecken diesen Weg mit dem 26-jährigen Mönch Pater Philipp, der seit sechs Jahren im Kloster lebt und regelmäßig den Kreuzweg besucht. Mit Philipps Gedanken zur Leidensgeschichte Jesu erfahren wir mehr über die Lebensstationen des jungen Mannes, dessen Mutter zwei Tage lang durchgeweint hatte, als er ins Kloster eintrat. Mit dem jungen Pater erfahren wir mehr über die Geschichte der Zisterzienser, die vor 900 Jahren von Burgund in den Wienerwald gekommen waren, und erleben den heutigen Klosteralltag mit – von Gregorianischen Chorälen über eine Profess, bei der sieben Mitbrüder das Gelübde ablegen, dem Konvent als Mönch zu dienen, bis zu einem spannenden Basketballspiel vor den Toren des Klosters. Philipps Faszination für das geistliche Leben steht letztlich für den heutigen Geist in Stift Heiligenkreuz: Denn in nur wenigen anderen Klöstern finden sich derart viele junge Männer, die sich zum Mönchsleben berufen fühlen.