›Kriegsgefangenschaft OST – Endstation Sibirien‹
Jahrelang hatte die NS-Propaganda den Krieg im Osten
zum alles entscheidenden Kriegsschauplatz gegen die ›bolschewistisch-asiatischen Horden‹ erklärt und bis zum Schluss einen ›Endsieg‹ versprochen. 1945 aber wird das ›Undenkbare‹ Tatsache: Der Kommunismus hat den Nationalsozialismus besiegt, die Soldaten erwartet die Gefangenschaft in einem Land, das die Wehrmacht nicht
nur zu besiegen, sondern um jeden Preis zu vernichten versuchte. In dieses Land der Trümmer und Toten kommen die mehr als drei Millionen Soldaten, die sich nach Kriegsende 1945 in sowjetischem Gewahrsam befinden, darunter etwa 150.000 Österreicher. Zeitzeugen, sowohl von sowjetischer als auch österreichischer Seite treffen aufeinander und erzählen in persönlichen Gespräch über ihre Zeit nach dem Krieg in sowjetischer Gefangenschaft bzw. als deren Wächter.
Die Dokumentation setzt sich mit dem Schicksal von Individuen auseinander und vermittelt über die Aspekte der Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit die Sinnlosigkeit des Krieges. Die Auswirkungen sind weit über die Lebensspanne der Betroffenen hinaus spürbar.

›Die Heimkehrer‹
Die Heimkehrer, die die Gefangenschaft überlebt hatten, kehrten oftmals zu einer Familie nach Hause, die ihnen fremd geworden war und denen sie fremd geworden waren. Kinder, die sich an ihre Väter kaum erinnern konnten, waren inzwischen zu Halbwüchsigen geworden und die Traumata des Krieges schlichen sich in den Alltag von Familien ein, die kaum wussten, wie sie sich über Wasser halten sollten. Wer jedoch als russischer Soldat in Kriegsgefangenschaft geriet und nicht beweisen konnte, dass er zumindest den Versuch zur Sabotage und/oder Flucht unternommen hatte, musste mit der Verbannung nach Sibirien rechnen. Allerdings galt das nur für diejenigen, die die Gefangenschaft in den deutschen Stammlagern überlebten – und das war eine verschwindende Minderheit.
Die Dokumentation setzt sich mit dem Schicksal von Individuen auseinander und vermittelt über die Aspekte der Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit die Sinnlosigkeit des Krieges. Die Auswirkungen sind weit über die Lebensspanne der Betroffenen hinaus spürbar.