Der dritte Teil der ›Menschen & Mächte-Weltkriegsreihe‹ – ›Du sollst nicht töten‹ von Robert Gokl thematisiert das Leiden und Sterben an der Front im zweiten Weltkrieg.
Die Zielsetzung des Filmes war es, durch die Darstellung der psychischen Traumata der Beteiligten und der Hoffnungslosigkeit des Krieges angesichts der Vernichtung unzähliger Menschenleben dem Zuschauer einerseits die historische Wahrheit zu vermitteln und andererseits die Sinnlosigkeit des Krieges zu verdeutlichen.
Der erste Tote, das war schlimm – ein Schock! Danach war alles anders!
(Zitate im Text aus Gesprächen mit Frontsoldaten)
Töten war Pflicht für die mehr als eine Million Österreicher im Zweiten Weltkrieg - oft anonym zu Tausenden, etwa als Bomberpilot oder Artilleriebeobachter – oft individuell, im Kampf Mann gegen Mann, in den Schützengräben oder als Scharfschütze. Auf Befehl Hitlers überschritten die Soldaten eine Grenze, unterdrückten die eigene Tötungshemmung, vernichteten, oft unter Einsatz des eigenen Lebens, das Leben anderer – millionenfach. Ich bin christlich erzogen worden und da ist klar: Du sollst nicht töten!
In Interviews mit ›ganz normalen Männern‹ wird der Weg vom Zivilisten zum NSSoldaten und vom Gebot ›Du sollst nicht töten!‹ zum Befehl ›Du musst töten!‹ erzählt.
Erstmals sprechen diese Männer in der Öffentlichkeit über ihre existentiellen Grenz-Erfahrungen im Krieg, den Hass damals und die Schuldgefühle heute. Truppenärzte und Rot-Kreuz-Krankenschwestern berichten von ihren Erfahrungen in der Betreuung posttraumatischer Belastungsstörungen an Wehrmachtsoldaten. Heute lebt keiner meiner Kameraden mehr! Und ich werde auch bald nicht mehr da sein! Viele haben ihre Erfahrung des Krieges bereits mit in den Tod genommen. Einige andere sind heute, siebzig Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs bereit, darüber zusprechen: Darüber wie es war, zu töten; wie es so weit kommen konnte; und wie es war, weiter damit zu leben, gegen ein zentrales Gebot menschlicher Zivilisation verstoßen zu haben: Du sollst nicht töten!