Tarpaulins
Der Ausgangspunkt für ›Tarpaulins‹ war eine farbenfrohe Ungewöhnlichkeit in der Stadtlandschaft von Los Angeles: eine Behausung in der Ferne, mit einer riesigen gestreiften Plane geschmückt. Es handelt sich dabei um Desinfektionszelte von Termiten; und die Filmemacherin Lisa Truttmann folgt ihrer Geschichte im Rahmen einer zweijährigen Untersuchung, indem sie Jagd auf die Zelte macht, auf die Ameisenheime, die Termiten im Inneren und ihre Spuren. Im Verlauf des Films werden die Termiten bald zu unseren Verbündeten, die uns auf ihre eigene Weise durch die Stadtviertel von Los Angeles führen. Fragen über Leben und Tod, über Gewinn und Verlust, über Heimat und fehlende Heimat, über Makrokosmos und Mikrokosmos werden bei der Jagd nach den winzigsten EinwohnerInnen der Stadt und ihren Kammerjägern ins Zentrum gestellt. Die Zelte werden zu vorübergehenden Skulpturen, wilden Tieren, die sich im Wind wiegen, Skeletten, die von den von uns sichtbaren ArbeiterInnen bekleidet und wieder zerlegt werden. Hölzerne Strukturen, zukünftige Heime, werden zu erodierten Landschaften nach einem Angriff. Und dort, unter der bunten Hülle und ihrer Funktion, fördert Truttmann Offenbarungen des Unheimlichen zutage.
In einem andauernden Dialog hören wir die Stimmen von ArbeiterInnen, von ExterminatorInnen, von EntomologInnen, von ChemikerInnen, StadtplanerInnen, Mitreisenden und literarischen AutorInnen. Jede Kontemplation wird in ein Zickzack katapultiert, während ein Alter Ego seine eigenen Ideen und ihre Entstehung hinterfragt. Allmählich entfalten sich die visuellen, sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen von Menschen und der Natur, verankert in einem persönlichen Weg, der den Rahmen für alles andere, das folgt, darstellt. Als essayistischer Film zeigt ›Tarpaulins‹ die subjektive Sicht auf einen Ort sowie eine weitschweifige Konversation und beinhaltet ›verwilderte Aktivität‹, ruhelose Arbeit, wandernde Gedanken und obsessives Umherirren.
Der Ausgangspunkt für ›Tarpaulins‹ war eine farbenfrohe Ungewöhnlichkeit in der Stadtlandschaft von Los Angeles: eine Behausung in der Ferne, mit einer riesigen gestreiften Plane geschmückt. Es handelt sich dabei um Desinfektionszelte von Termiten; und die Filmemacherin Lisa Truttmann folgt ihrer Geschichte im Rahmen einer zweijährigen Untersuchung, indem sie Jagd auf die Zelte macht, auf die Ameisenheime, die Termiten im Inneren und ihre Spuren. Im Verlauf des Film...
